Am 27. Januar 2015 haben wir die Silbermann-Orgel in Pfaffroda zur Restaurierung weitgehend abgebaut. Vor Ort verblieben das Gehäuse, Teile der Registratur, die Prospektpfeifen der Seitentürme (welchen schon vor einigen Jahren restauriert wurden), die Wellenbretter, welche wir nicht ausbauen durften, die Windanlage, welche in den 1990er Jahren bereits restauriert wurde sowie einige Kleinteile.
In der Werkstatt sind nun folgende Arbeiten geplant:
1. Grundhafte Restaurierung der Windladen – je nach Entscheidung der Kirchgemeinde und der Denkmalbehörden mit Rekonstruktion der Ventile, Federleisten und Federn in Bauart Silbermanns (die jetzigen Ventile etc. wurden 1928 durch die Firma Schmeisser eingebaut)
2. Restaurierung des gesamten Pfeifenwerkes, wobei sich die Arbeiten auf die Metallpfeifen konzentrieren, da sich die Holzpfeifen in relativ gutem Zustand befinden; zur möglichen Rekonstruktion von Stimmtonhöhe und Temperierung laufen derzeit intensive Untersuchungen an den gedeckten Pfeifen, an denen sich möglicherweise noch die früheren Werte ablesen lassen – die offenen Metallpfeifen sind leider bei den oben schon erwähnten Arbeiten 1928 verschnitten worden. Der Zustand der Pfeifen ist nicht gut, was aber im Vorfeld bekannt war. Die Hauptprobleme werden durch die sehr geringen Materialstärken, die Silbermann bei dieser Orgel noch durchgängig verwendet hat, verursacht – bei späteren Orgeln war er bei der Materialstärke dann geringfügig großzügiger, was eine deutlich höhere Stabilität der Pfeifen mit sich bringt. Das zweite Problem bei den Metallpfeifen ist in den gedeckten Registern zu finden. Bei den Arbeiten in der Vergangenheit wurden viele Hüte neu beledert. Dabei ist vermutlich bei den Arbeiten um 1965 Leder verwendet worden, welches nicht gründlich genug gespült war und dementsprechend noch salzhaltig blieb – in der Folge begann durch Reaktion der Salze mit der Feuchtigkeit aus der Umgebung ein starker Oxidationsprozess des Zinns, wodurch an den Pfeifenmündungen zahlreiche kleine Löcher entstanden, welche nun zugelötet werden müssen. Erstaunlicherweise ist dieser Lochfras an den Hüten kaum zu finden, hauptsächlich befinden sich die Schäden an den Pfeifenmündungen.
Restaurierung der ausgebauten Teile von Tontraktur und Registratur sowie der Manual- und der Pedalklaviatur.
Während der Arbeiten vor Ort wird später noch die Austuchung in den Döckchen entfernt, diese werden ausgesetzt und die Wellen somit wieder hart gelagert, was ein wesentlich direkteres Spielgefühl bedingt, allerdings werden auch die Nebengeräusche minimal ansteigen.